Freitag, 1. November 2013

Weblogs begleitend zum Unterricht - aber wie?

Nachdem ich mir nun einige empfohlene Blogs, welche im Schulkontext verfasst wurden/ werden, angeschaut habe, sind mir noch einige Vor- und Nachteile bzw. Schwierigkeiten aufgefallen.
Zunächst dachte ich, Blogs seien in der Grundschule eher unangemessen - meine Überlegungen zu dem Erstkontakt mit einem Blog im Unterricht gingen in Richtung Klasse 8 bis 9. Doch ich wurde eines Besseren belehrt und ich war begeistert, dass man auch philosophische Themen bereits in diesem Alter im Netz diskutieren oder zumindest festhalten kann. So wurden unter Anderem Gefühle ausgedrückt (z.B. durch Worte, aber auch durch Smileys) und Themen wie "Lügen" kommentiert. Später haben die Schüler stets die Möglichkeit, ihre eigenen Antworten und die ihrer Mitschüler zu reflektieren. Jedoch ist mir bei den Grundschulblogs auch aufgefallen, dass viele Bilder hochgeladen wurden, auf denen nicht nur Unterrichtsmaterial, sondern vielmehr die Schüler zu sehen waren. Es können also völlig Fremde auf diese Seiten gehen, die Bilder anschauen, runterladen, weiterleiten. Um die Kinder und Jugendlichen zu schützen, sollte entweder ganz auf Bilder dieser Art verzichtet werden (obwohl sie gerade im Grundschulalter motivierend und unterstützend eingesetzt werden können), oder aber besser noch eine Zugangsbeschränkung zu dem Blog aufgestellt werden.
Mandys Idee, Unterrichtszusammenfassungen als Blogeinträge von Schülern verfassen zu lassen, finde ich sehr gut, denn die Schüler reflektieren so den Unterricht und ihnen wird der Unterrichtsverlauf klar, sodass sie (hoffentlich) weniger fragen "Und wozu soll die Übung jetzt gut sein?" Jedoch muss dabei auf alle Schüler Verlass sein und die Einträge erfordern zeitnahe Kontrolle durch den Lehrer, sodass mögliche Fehler geklärt werden können, bevor die Schüler sich diese falsch einprägen. 
Bei einem Blog für eine höhere Klasse ist mir außerdem aufgefallen, dass die Hausaufgaben sowie Relevantes für die Klausur gelistet waren. Natürlich ist das hilfreich, besonders wenn Schüler krank waren und den Stoff nachholen müssen, doch den Schülern könnte es dadurch recht einfach gemacht werden: Sie können in Teilen der Stunde einfach abschalten, da das Notwendige sowieso im Internet veröffentlicht wird. Es sollte meiner Meinung nach ein gutes Mittelmaß gefunden werden, sodass die Schüler in dieser Hinsicht noch etwas "selbstständig" bleiben.
 
Aus diesen Erläuterungen ergeben sich einige Regeln, die man meiner Meinung nach bei der Bloggestaltung berücksichtigen sollte: 
  1. Der Weblog sollte nicht öffentlich zugänglich sein, um die Schüler zu schützen. (Im Grundschulalter aber auch in höheren Klassen können aber natürlich auch die Eltern etc. Einblick in die Diskussionen bekommen, jedoch keine Fremden, besonders dann, wenn Bilder der Schüler auf dem Blog gezeigt werden.)
  2. Sowohl Lehrer als auch Schüler sollten dafür sorgen, den Blog abwechslungsreich zu gestalten. (Würde beispielsweise nur der Lehrer Posts verfassen, wären die Schüler wenig daran interessiert, diesen Blog effektiv zu verfolgen.)
  3. Die Regeln für die Blognutzung und -gestaltung sollten klar festgelegt sein. (Zum Beispiel hinsichtlich Umgangs- und Höflichkeitsformen, Rechtschreibung, Anzahl der geforderten Beiträge (Mandys Forderungen finde ich sehr realistisch) sollten die Regeln auch stets einsehbar sein.)
  4. Erinnerungen an Hausaufgaben sollte nur in Maßen geschehen.
  5. Plagiate und Urheberrechtsverletzungen sind zu vermeiden. (Natürlich gilt dies auch außerhalb des Blogs, doch ich denke, in diesem Kontext werden die Schüler besonders schnell dazu verleitet, wenn sie unter dem Druck stehen, einen Kommentar zu verfassen, jedoch in diesem Moment keine eigene Idee haben.)
  6. Transparenz sollte groß geschrieben werden. (Das beginnt bei dem Verweis auf Quellen für Blogeinträge bis hin zu  Auswertungen von Klassenarbeiten, denn besonders in der Philosophie sind die Anforderungen oft stark subjektiv geleitet.)
 
 

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